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1. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 152

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
152 189. Das Grab in Busenlo. Nächtlich am Busento lispeln, bei Cosenza, dumpfe Lieder, Aus den Wassern schallt es Antwort, und in Wirbeln klingt es wieder. Und den Fluß hinauf, hinunter, zieh'n die Schatten tapfrer Gothen, Die den Alarich beweinen, ihres Volkes beßten Todten. Allzufrüh und fern der Heimath mußten hier sie ihn begraben. Während noch die Jugendlocken seine Schultern blond umgaben, Und am Ufer des Busento reihsten sie sich um die Wette, Um die Strömung abzuleiten, gruben sie ein frisches Bette. In der wogenleeren Höhlung wühlten sie empor die Erde, Senkten tief hinein den Leichnam, mit der Rüstung auf dem Pferde. Deckten dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe, Daß die hohen Stromgewächse wüchsen aus dem Heldengrabe. Abgelenkt zum zweitenmale, ward der Fluß herbeigezogen: Mächtig in ihr altes Bette schäumten die Busentowogen. Und es saug ein Chor von Männern: „Schlaf in deinen Heldenehren! Keines Römers schnöde Habsucht soll dir je dein Grab versehren!" Sangen's, und die Lobgesänge tönten fort im Gothenheere; Wälze sie, Busentowelle, wälze sie von Meer zu Meere! 190. Landgraf Ludwig und der Löwe. Der heil'ge Ludwig tritt hervor Aus Wartburgs hochgewölbtem Thor; Er grüßet fromm den Morgenstrahl Und schaut herab auf Stadt und Thal. Und als er so hinunter schaut, Schreckt ihn ein donnergleicher Laut. Er wendet sich nach dem Geschrei Und sieht bestürzt den Löwen frei. Den Löwen, den man ihm geschenkt, Der seinen Kerker heut gesprengt; — Sein Haupt, von Mähnenhaar'umrollt, Bewegt er wild, die Stimme grollt. Und seiner Augen Flammenstern Ist starr gerichtet auf den Herrn; Doch dieser blickt so fest ihn an, Wie ihm der Löwe kaum gethan. A. v. Platen. D(_______„ , , Ruth: „Gleich lege dich, mein edles Thier! Bei meinem Zorn befehll ich's dir!"

2. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 274

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
274 Schönheit von der Farbe der Lnft abhängt, und wie ein grauer Him- mel nur immer auf ein graues Wasser niederscheint. Sobald man sich vom Ufer so weit entfernt hat, daß der Grund nicht mehr durch- scheint, ist die See besonders im Schatten des Fahrzeugs, vom schön- sten, reinsten Jndigoblau; doch wechseln die Farben beständig in den mannigfaltigsten Abstufungen. Ueberblickt man vom hohen Ufer die Wasserfläche, und es naht ein Wind vom Meer her, so verdunkelt sich das Gewässer in weiter Ferne; ein breiter Schatten rückt allmälig näher. Der glatte, silberne Spiegel geräth m schwankende Bewegung; kleine Wellen erheben sich und schlagen plätschernd, wie zum Spiel, an's Ufer. Aber schon folgen größere; lange Bänke grüner Wogen kommen brüllend; ihre weißen Häupter und Kamme erheben sich immer wilder; donnernd prallen sie an den Strand und brechen znrückschmet- ternd die nächste Linie der andringenden Wasserhügel. Herrlich ist auch der hüpfende Sonnenglanz auf dem mäßig bewegten Meere. Geht die Sonne unter, so spielen auf dem Meer alle Farben des Regen- bogens. Nachts, besonders im Sommer und nach Gewittern, schimmern die Wellen in mattem, phosphorischem Lichte; um des Fischers Ruder sprühen Funken, und die Spur seiner Barke ist Feuer. Dieß rührt von Millionen sonst unsichtbarer Bewohner des Meeres her, deren Leuchten durch eine stärkere Bewegung des Wassers gesteigert wird. Wirft man einen Hund in's Meer, so kommt er leuchtend zurück; sich schüttelnd sprüht er Funken. Wir gehen zum Klima über. In Neapel rechnet man auf vier Tage drei schöne. Eis und Schnee sind höchst seltene Erscheinungen. Zwar sieht man vom November bis in den März weiße Berggipfel; denn die Abruzzen haben ein rauhes Klima, ja der Vesuv selbst ist, oft wochenlang in einen Schneemantel gehüllt. Hier unten aber lacht ewiger Frühling. Es fällt auch wohl dem Himmel ein, Wochen lang ohn' Unterlaß Wasser herabzuschicken; von einer eigentlichen Regenzeit kann aber nicht die Rede sein. Auch der deutsche Winter bringt bisweilen Veilchen hervor; um Neapel gedeihen sie jedoch, nebst vielen andern Blumen, in solcher Fülle, daß die Knaben vom Lande ganze Körbe voll Sträußchen in der Stadt feilbieten. Freilich erscheint hier geringe Kälte bedeutender, als heftige hei uns, einmal, weil die Haut weicher und empfindlicher ist, hauptsäch- lich aber darum, weil man sich nicht darauf vorbereitet hat. Die Fuß- böden sind ja von Stein, die Fenster gehen bis auf den Boden und schließen nicht; die Thüren stehen immer auf; die Oefen fehlen, und Kamine gehören zu den seltenen Dingen. Gewöhnlich hat der Neapo- litaner bei kalter Witterung nur einen Kohlenbecken, über dem er sich von Zeit zu Zeit die Hände wärmt; zugleich hält er aber die Fenster auf, weil er den widerlichen Dampf nid;t vertragen kann. So kommt es, daß man nirgends mehr friert, als in Italien, und zwar klagen die Russen am meisten, weil sie daheim am beßten heizen. Der' Fremde, welcher in Neapel behaglich leben will, ver- schaffe sich also für den Winter ein Zimmer mit Teppichen oder Stroh- decken, mit wohlschließenden Fenstern und einem Kamine, oder^ —

3. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 283

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
283 Felsen liegt. Edinburg liegt, wie Dublin, über 1 englische Meile von der See entfernt. Iii. Die Fingalshöhle in Schottland. In meinem letzten Briefe erzählte ich Euch von England und seinem Volke. Heute begleitet mich einmal hinaus nach Schottlands Westküste auf eine Insel, Staffa genannt. Diese Insel ist etwa eine Meile lang. Sie besteht aus Basaltsäulen, welche aus dem Meer hervorragen. 'Etwa 16 — 20 Menschen wohnen auf dieser Insel. Wollten wir ihnen einen Besuch abstatten, so könnten wir nicht anders zu ihnen kommen, als dadurch, daß sie uns an einem Seile die steile Küste zu sich hinanzögen. Wir wollen daher lieber in unserm Schiffe bleiben und am süd- westlichen Ende der Insel in ein Boot steigen, um uns in eine der merkwürdigsten Höhlen der Welt fahren zu lassen, deren Fußboden das wogende Meer ist. Die Höhle, aus regelmäßigen, sechskantigen Ba- saltsäulen gebildet, ist von dem gewölbten Eingänge bis zum innern Ende 350 Fuß lang, die Breite am Eingang 53 Fuß, die sich am Ende bis zu 20 Fuß verengt, die Höhe des Bogens am Eingänge ist über 120 Fuß und im Innern ist das Gewölbe etwa 70 Fuß hoch. Das Innere dieser Höhle, welche man Fin galshöhle nennt, wird durch das von Außen einfallende Tageslicht' bis zum hintersten Ende vollkommen erleuchtet, und es enthüllen sich dadurch eine Menge von Schönheiten. Ebbe und Fluth unterhalten die im Innern der Höhle befindliche Luft in steter Bewegung, und sie bleibt daher rein von Dünsten. Das tosende Brechen der Meereswellcn an den Wänden und an dem Boden gewährt ein schönes Schauspiel und macht die Höhle furcht- bar schön. Das äußerste Ende derselben erreicht man auf einem ganz schma- len Fußsteige, der über abgebrochene Basaltsäulen führt. Eine Reihe Säulen von ungleicher Größe, welche der Vorderseite einer Orgel nicht unähnlich sein soll, bildet die hinterste Wand der Höble. Seht Ihr diese Höhle auch nicht mit leiblichen Augen, so regen sich in Euch ge- wiß bei Beschreibung derselben die Gefühle der Bewunderung der Größe und Macht Gottes, der in tausend Wundern auf seiner Erde uns zuruft: „Ich bin der Allmächtige! Wandle vor mir und sei fromm!" 13. Die Niederlande. I. Dieses Land ist die tiefste Niederung Europas und liegt an den Mündungen des Rheins, der Maas und der Schelde. Holland ist von Kanälen und Dämmen durchzogen. Das Land besteht aus weiten Torfstrecken ohne Wald und ohne Höhen und ist arm an Quellen.

4. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 368

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
368 Schwimmblase — die das Steigen und Fallen im Wasser begünstigen soll. Das Blut endlich ist kalt und roth. 2) Der Hecht findet sich, vielleicht Spanien und Portugal aus- genommen, in allen fließenden und stehenden süßen Wassern Europa's. 3) Er ist ein überaus gefräßiger Räuber, der Tyrann der süßen Gewässer, dem nicht nur Fische, sondern auch fast alle andere Thiere, die er zu erhaschen vermag, Frösche, Kröten, Krebse, Wasserratten, Mäuse, Schlangen, Wasservögel, selbst Aas zur Nahrung dienen. 4) Er pflanzt sich durch Eier fort, die das Weibchen — das Weibchen heißt Rogen, das Männchen Milchner — tut Frühjahr zur Laichzeit in ungeheurer Zahl — über 100,000 — an Kräuter seichter Wasserstellen legt, woraus die Jungen nach 40 bis 48 Stunden krie- chen. Seine Vermehrung würde demnach zu groß sein, wenn nicht so viel Laich auf verschiedene Weise zu Grunde ging. Die Enten sind oft Ursache, daß der Hecht in Fischteichen, wo er nicht gern geduldet wird, aufkommt, weil sie den zu sich genommenen Laich dort häufig wieder unverdaut von sich geben. 5) Der Hecht ist unter die listigen Thiere zu rechnen. Er weiß sich bei Nachstellungen geschickt zu verbergen, oder denselben durch Schnelligkeit zu entgehen. Sein Alter kann sich auf mehrere hundert Jahre belaufen. Er erreicht dann bei beträchtlicher Länge nicht selten eine Schwere von 50 Pfund. 6) Sein weißes Fleisch ist zwar etwas trocken, aber leicht ver- daulich und schmackhaft, besonders von solchen, die mittelmäßiger Größe sind. Die Leber gilt als ein Leckerbissen. Die Galle gibt eine gelb- bräunliche Malerfarbe. Man fängt den Hecht in Netzen, in Reusen, an Angeln, schießt ihn auch mit Kugeln, da er gemeiniglich auf einem Fleck stille steht, um seinen Raub zu belauern, oder sticht ihn im Winter mit Spiesen. 53. Der Haifisch. Die Heimath der Haifische ist das atlantische und das mittelländische Meer. Es gibt der Arten dieses Geschlechtes gar viele. Sie machen etne Gattung der Knorbelfische ohne Kiemeudeckel aus, htben statt dieser fünf bis sieben Spalten zur Seite des Kopfes, wodurch sie die Luft aus dem Wasser absondern, einen langgestreckten, walzenförmigen Leib, der mit einer chagrinartigen Haut überzogen ist, wegen deren man sie häufig fängt. Die merkwürdigsten sind der Menschenfresser, der Hammerfisch und der Sägehai oder Sägefisch. Der Menschenfresser, Rtesenhai, ist das gefräßigste Raubthier des Meeres. Er hat sechs Reihen sägeförmig gestellter Zähne, welche beweglich sind und sich beim Aufsperren des unter dem Kopf liegen- den Maules in die Höhe richten. Er wird 25 — 40 Fuß lang und wiegt 3000 — 4000 Pfund. Das furchtbare Thier frißt alles, was ihm vorkommt, fällt große Fische au und begnügt sich mit dem klein- sten Abgang atrs den Schiffen. Man erzählt, daß im Jahre 1758 ein Matrose im Mittelmeer von einer Fregatte über Bord gefallen

5. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 375

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
375 Boden, in der Winterkälte, lm Wasser stirbt dieser Wurm. Er besitzt viel Reizbarkeit, geräth in Zorn, streckt und spannt sich und erschlafft auch leicht. Einen sehr empfindlichen Eindruck auf ihn machen die Lichtstrahlen. ' 6) Der Nutzen des Regenwurms besteht blos dann, daß er das Land auflockert. 7) Dagegen ist der Schaden, den er in Küchen- und Blumen- gärten au den Pflanzen anrichtet, nicht gering. Den vorzüglichsten Feind unter der Erde hat er am Maulwurf; über der Erde vertilgen ihn die Spitzmaus, der Igel und eine Menge Vögel, besonders Enten, Raben, Hühner. Um sie zu vermindern, müssen sie Nachts ganz leise bei Laternenschein in Töpfe aufgelesen werden; auch an regnerischen Tagen lassen sich viel sammeln. Sie kommen ferner aus ihren Löchern hervor, wenn man die Beete mit Salz-, oder mit Kalkwafser, oder mit einer Brühe von gekochten Walluußblättern, oder den grünen Schalen der Wallnüsse begießt. 58. D i e K o r a l l e n. 1) Im Meere, an Felsen der Gestade und auf seinem Grunde, bemerkt man häufig kalkige Gebilde, die man Korallen nennt. Sie rühren von den zu einer steinartigen Masse verhärteten, schleimigen Absonderungen kleiner Thierchen, welche den Meeresgrund bewohnen und die man Polypen nennt. Biele Korallen gleichen ihrer äußern Gestalt nach kleinen Bäumchen oder Sträuchern, andere mehr einer Distel, einem Fächer. Die meisten sind von weißlicher Farbe und sehen einem überreiften Zweige gleich; andere sind von der schönsten rothen Farbe, wie die edle Koralle und die des rothen Meeres, das von ihr seinen Namen haben soll. Aber alle sind meist mit sehr kleinen Zwischenräumen versehen, welche den kleinen Baumeistern zur Woh- nung dienen. 2) Die Korallen reihen sich an einander an, verzweigen sich in einander und bilden durch den fortgesetzten Bau nach und nach große Riffe oder Bänke. Diese Korallenbänke dehnen sich oft weithin' aus, ja sie bilden sogar Inseln. Denkt man daran, daß dieselben von einem kleinen, unbedeutenden Thierchen herrühren, so vermag wohl kaum Etwas unser Erstaunen und unsere Verwunderung in höherem Grade zu erregen, als eben diese Erscheinung. Der Polyp schafft bloß unter dem Wasser; die Korallenbänke erheben sich daher nie über den Meeresspiegel, außer zur Zeit der Ebbe, wo sie als dürre rauhe und durchlöcherte Felsen zum Vorschein ko.mmen. Wenn nach eingetre- tener Fluth das Wasser sie wieder bespült, so bietet sich ein äußerst interessantes Schauspiel dar. Millionen von Polypen in den verschie- densten Gestalten und Farben drängen sich alsdann aus den unzähli- gen Oeffnungen der Korallen hervor, und das ganze Gebäude scheint zu leben. 3) Haben die Korallen die Höhe erreicht, in welcher der Polyp dem Bespülen des Meeres nicht mehr ausgesetzt ist, so wird das Werk

6. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 376

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
376 auf den Seiten fortgesetzt, und andere Theile steigen nach einander auf, bis sie die nämliche Höbe erreichen. Ans solche Weise und durch solche unscheinbare Mittel wird zuletzt ein fester Fels erzeugt. Aus diesen führen die Wellen Sand, Schlamm und verweste Scepflanzen, welche Flechten und Moose in sich fortkommen lassen. Mit dem Verwesen dieser Gewächse wird der Boden immer mehr erhöht und verbessert, so daß immer vollkommenere. Pflanzen, sogar Bäume und Sträucher daraus fortkommen können, die jährlich durch das Abfallen ihrer Blat- ter die Verbesserung des Bodens noch fortsetzen, bis zuletzt die Insel in einen Wvhnplatz für den Menschen umgewandelt ist. Da die Korallen sich nie über den Meeresspiegel erheben, so werden sie selten von den Schissern bemerkt und machen daher in jenen Meeren, in welchen sie sich häufig vorfinden, die Schifffahrt äußerst gefährlich. Schon manches Schiff ging an dem Gehäuse eines der unscheinbarsten Thiere in Trümmer. 59. Infusorien oder Mugenthierchen. 1) In stehenden Wassern, z. B. in Gräben rc. leben Millionen von verschiedenen Tbierchen, welche so klein sind, daß man sie mit bloßen Augen nicht sehen kann: ja sie sind so unendlich klsin, daß Millionen in einem einzigen Wassertröpschen wohnen und darin nach Herzenslust herumschwimmen können. Man muß ein gutes Vergröße- rungsglas haben, wenn man sehen will, wie sie hin und her fahren, sich wälzen, schranbcnartig sich sortdrehen, die einen die andern ver- schlingen, platzen und zu einer Menge Thierchen werden. 2) Wenn man ein Stückchen Fleisch oder etwas von einer Pflanze z. B Heilsamen, welcke Blumen, Samen von der rothen Rübe rc. tm Wasser faulen läßt und nach 8 oder 10 Tagen einen Tropfen die- ser getrübten Flüssigkeit unter ein Mikroskop bringt, so sieht man Hun- derte dieser Magenthierchen. Ein solches Thierchen, das zugleich eins der größten ist und im Frühjahr das Wasser in Gräben, Teichen rc. schön grün färbt, ist der grüne Aenderling. -Niemand wird glauben, daß diese unsichtbaren Geschöpschen nützen oder schaden könnten, und dennoch ist beides im hohen Grade der Fall. Viele Stein und Erd- arten bestehen bloß aus Ablagerung verschiedener Arten Infusorien. Die weißen undurchsichtigen Streifen, welcke den Feuerstein durchsetzen, bestehen ans den Rückenschildern von Infusorien. Im Westpoint in Nordamerika besteht eine ausgedehnte Erdschichte nur ans den Pan- zern gewisser Infusorien. Die Kreide besteht, bei 300 maliger Ver- größerung, aus einer Ablagerung von unzählbaren Thierchen die- ser Art. 3) Wenn krankhafte Theile des thierischen Leibes sich in Infusorien auflösen, so sind diese freilich an der Krankheit nicht schuld. Da sie aber Eier legen und sich so plötzlich vermehren, so werden sie ohne Zweifel das Uebel beschleunigen. Kommen sie von Außen in den Kleister, in den Essig und sonst in eingemachte Eßwaaren, so sind sie die Schuld an dem Verderbniß. — Die Infusorien überzeugen uns

7. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 422

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
422 gäbe des Evangeliums, alle Völker des Erdballs in eine große Familie durch Liebe zu vereinen, leichter und vollständiger ge- löst werde. ll) Betrachten wir die Dampfmaschine etwas näher, so erscheint sie uns als ein mit geistigen Kräften begabtes Wesen. Sie regelt mit vollkommener Genauigkeit die Anzahl' der Kolbenstöße meiner gegebenen Zeit; sie regelt die Menge des Dampfes, der zur Arbeit zugelassen wird, — den Grad des Feuers, — das Wasser, welches dem Kessel zugeführt wird, die Menge der Kohlen, mit denen das Feuer unterhalten wird; — sie öffnet und verschließt ihre Zugklappe oder Ventile mit der vollkommensten Genauigkeit in Betreff der Zeit und Art; sie ölt ihre Gelenke ein; — sie ent- fernt alle Luft, welche zufällig in Theile gekommen sein mag, die luftleer sein sollten; und wenn irgend Etwas falsch geht, was sie nicht selbst verbessern kann, so gibt sie den Wärtern ein Zeichen, in- dem sie eine Glocke läutet. — Doch mit allen diesen Vermögen und Eigenschaften, und wenn sie eine Kraft von sechshundert Pferden be- sitzt, gehorcht sie der Hand eines Kindes. Ihre Nahrung sind Kohle, Holz und andere Brennstoffe; sie verbraucht keine, wenn sie müssig ist; — sie ermüdet nie und bedarf keiner Ruhe; — sie ist keiner Krank- heit unterworfen, wenn sie ursprünglich gut gebaut ist, und kann nur dann ihre Arbeit nicht mehr verrichten, wenn das Alter sie hinfällig gemacht hat. Sie ist unter jedem Klima gleich thätig und verrichtet Arbeiten jeder Art. Sie ist ein Wasserp'umper, ein Bergmann, ein Matrose, ein Baumwollenspinner, ein Weber, ein Schmied, ein Müller re., und eine kleine Maschine, als ein Dampf- pferd gebraucht, kanm auf einer Eisenbahn hundert Tonnen Waaren, oder ein Regiment Soldaten mit größerer Schnelligkeit ziehen, als unsere Wagen von den schnellsten Pferden gezogen werden. Sie ist die Königin der Maschinen. 93. Ebbe und Fluth. a) Eine großartige Erscheinung ist Ebbe und Fluth. Um sie ken- nen zu lernen, wollen wir uns in Gedanken an die Küste eines großen und freien Meeres versetzen, z. B. an die Nordsee bei Nor- derney. Den Blick zum Meere gewendet, sehen wir große Uferstellen vollkommen trocken vor uns liegen. Unser Auge dringt ans flachem Sande weit vor. In der Ferne erblicken wir 12 —15 Fuß hohe Pfähle. Wem gehören sie an? Ein dunkles Gefühl sagt uns: dem Meere! Sie haben sich seiner Herrschaft nicht auf immer, sondern nur augenblicklich entzogen; — denn wir hören in der Ferne schon das drohende Brausen der Wellen, gleichsam als eilten sie, sich wie- der in den Besitz ihres Eigenthums zu setzen. Wie von einer magi- schen Gewalt getrieben, dringt das Meer in der Richtung von mor- genwärts heran. Woge häuft sich auf Woge, Welle drängt sich auf Welle; die hohen Pfähle werden von ihnen begraben, dce flachen Ufer bedeckt.

8. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 423

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
423 Diese Erhebung des Wassers nennt man Fluth. Mit scheuem Blicke weicht der Mensch vor dem gewaltigen Elemente zurück, er sucht eine höher gelegene Stelle zu erreichen, die ihm Sicherheit gewährt. Jetzt hat das Meer seinen höchsten Stand erreicht; es wächst nicht mehr; die Fluth ist zu Ende. Die ganze, ungeheure Wassermasse scheint sich auf dieser Höhe stillstehend erhalten zu wollen. Aber dieser Zustand einer vermeinten Ruhe ist nur von kurzer Dauer. Kaum hat sich das Wasser auf dieser Höhe eine Viertelstunde erhalten, so zieht sich das Meer sinkend von den flachen Uferstellen zurück. Auch die Pfähle fangen nun an ihr Haupt wieder hervor zu strecken; Stellen, über welche eben noch Schiffe mit vollen Segeln dahin fuhren, trocken zu werden, — dieß Alles bemerkt man ganz deutlich. Der Rückzug der Wellen erfolgt abendwärts, also derjenigen Richtung gerade entge- gengesetzt, in welcher sie sich vorher herzu gedrängt hatten. Die Sen- kung des Wassers nennt man Ebbe. d) Dieses wunderbare Schauspiel fesselt uns an dieser romanti- schen Uferstelle. Warten wir die Wiedererhebung ab, so bemerken wir, daß Ebbe und Fluth ohne Unterlaß nach 6 reichlichen Stunden mit einander abwechseln, kurz, daß in 24 Stunden 49 Minuten zweimal Ebbe und' zweimal Fluth eintritt. Prüfen wir alle Einzelheiten des Vorgangs, so setzt uns der Umstand in noch größeres Erstaunen, daß die zwischen den Fluthen liegende Zeitlücke auf das Genaueste mit der Bewegung des Mondes übereinstimmt. Von der ersten bis zur näch- sten Fluth verstreichen 12 Stunden 241 Minuten und von dieser zur folgenden wieder 12 ^Stunden 24{ Minuten, zusammen also 24 Stun- den 49 Minuten. Eben so viel Zeit braucht der Mond, um gerade wieder durch denselben Meridian oder Mittagskreis zu gehen, 'durch welchen er beim Anfang der Erscheinung ging. Wegen dieser Ueber- einstimmung schreibt man Ebbe und Fluth der Anziehungskraft des Mondes zu. 94. Die Wärme. Wohlthätig ist des Feuers Macht, Wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht. Durch Breungläser und Brennspiegel kann das Sonnenlicht so verdichtet werden, daß es Metalle schmilzt. Feile, Bohrer, Sägen werden während des Gebrauchs heiß; Hölzer an einander gerieben, entzünden sich; eben so Wagenachsen und Zapfen in Maschinenrädern, wenn sie nicht gehörig eiugefchmiert sind. Mühlsteine haben schon oft, wenn sie leer herumgetrieben wurden, Feuer verursacht. Wasser, auf gebrannten Kalk gegossen, erzeugt Wärme; ebenso Schwefelsäure mit Wasser gemischt. Nasses Heu, Mist können sich von selbst entzünden. Daraus lernen wir, daß die Wärme auf mannigfaltige Art erzeugt wird. Jeder Körper besitzt einen gewissen Grad von Wärme. Die verschie- denen Grade von Wärme bezeichnet man mit dem Ausdrucke Temperatur. Eine sehr hohe Wärme-Temperatur heißt Hitze, eine sehr niedrige,

9. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 6

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
6 besehen, war es kein Blut, sondern der färbende Säst der Purpur- schnecke, deren Muschel der Hund anl Ufer zerbissen hatte. Die Phönizier wußten bald diesen Saft künstlich anzuwenden. Sie färbten damit die wollenen Tücher, die ihre trefflichen Webereien lieferten. Kleider dieser Art waren unter den Reichen und Großen im Alterthum die allgemeinste Mode. Daher der große Gewinn, den die Phönizier mit diesem Handel machten. Haupt. 18. Die Erfindung des Glases. Einst landeten Phönizier an der Nordküste Palästinas, wo das Flüßchen Bclns sich in das Meer ergießt. Eine weite Sand- fläche öffnete sich dem Blicke. Vergebens schauten sie nach Steinen, um ihre Kessel und Pfannen über denselben aufzustellen. Sie hol- ten aus ihren Schiffen Salpeterfteine, die sie als Ladung mit sich führten. Schnell prasselte die lustige Flamme, und sie halten ihr dampfendes Mahl. Aber, o Wunder! Von der Gewalt des Feuers schmelzen die Salpeterfteine und vermischen sich mit der Asche und dem glühenden Sand, und als die flüssige Masse erkaltet war, lag am Boden eine helle, durchsichtige Masse — das Glas. So wurden die Phönizier die Erfinder dieses unschätzbaren Gegenstandes, der uns die wichtigsten Dienste leistet. Derselbe. 19. Geistesgegenwart. Jakob Brown, der Sohn eines Pachters in der englischen Provinz Wiltshire, zeichnete sich bereits im Knabenalter durch eine bewunderungswürdige Geistesgegenwart aus. Von seinem Vater wurde er sehr oft allein nach der Stadt geschickt, um Einkäufe zu machen. Als er so eines Tages mit einer Summe Geldes nach der Stadt wanderte, kam ein Räuber zu Pferde auf ihn herange- sprengt und forderte von ihm die Geldbörse, mit der Drohung, ihm, wenn er sie verweigerte, das Leben zu nehmen. Der zwölf- jährige Knabe erschrack und schrie um Erbarmen; der Räuber gebot ihm 'Stille und drohte ihm mit dem Mordgewehr. Der Knabe faßt sich aber, greift ans der Tasche eine Hand voll Geld und wirft es mit den Worten ins Gebüsch: Da nimm es hin!" Ge- blendet von der Menge Geld stieg der Räuber vom Pferd, ließ es auf dem Weg stehen "und schritt'ins Gebüsch, das zerstreute Geld aufzusammeln. Unser Jakob aber sprang im Nu aufs Pferd und jagte nach Hause. Und so erkaufte her herzhafte Knabe gegen einige Thaler ein gutes Pferd und ein reichgesülltes Felleisen. — 20. Seelengröste einer Dienstmagd. Ein Müller in Franken hörte des Abends seinen Hund, der ge- wöhnlich angelegt war, mit der Kette durchs Haus rasseln und befahl seiner Magd, ihn wieder anzuketten. Kaum aber war sie aus der Stube getreten, als sie vom Hunde angefallen und durch einige Bisse verwundet wurde. Auf ihr Geschrei wollte der Müller mit den Deinigen zu Hilfe eilen; sogleich aber faßte sie sich, riß die Thüre zu

10. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 23

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
23 liche Strudel und schäumende Wellen gespalten, bis er endlich an einer steilen Felsenwand hinunterstürzt. Mitten im Fall stehen vier Felsen, welche den Sturz in fünf Theile theilen. Cannabich. Fl. Der Cirknitzer See. ' In den östreichischen Alpen im Herzogthum Krain liegt der be- rühmte Cirknitzer See, von jeher das Wunder und Räthsel der Ge- gend. Oestlich von Adelsberg, da wo die Geheimnisse der Unterwelt m hundert Gewölben der Kalkfelsen verschlossen sind, breitet sich der wunderschöne See von Cirknitz ans wie ein Spiegel von drei Quadrat- meilen. Aus ihm ragen hervor fünf Inseln, und eine derselben trägt selbst das Dörfchen Ottok. Mehrere Flüßchen fallen hinein. Er ist sehr reich an Fischen und Wasservögeln, und die ganze Thalgegend umher ist romantisch schön. Von drei Seiten erheben sich hohe Berg- spitzen. Neun Dörfer, zwanzig Kirchen und zwei Schlösser reihen sich um den See. Bei vielem Regen gewinnt er an Umfang, aber bei sehr trockenem Wetter verschwindet sein Gewässer und ziehet in den geheimen Schoos der Unterwelt, begleitet vom Wassergeflügel und allen Fischen. Tritt diese wunderbare Erscheinung ein, dann läuten die Dörfer umher, um noch zu fischen so viel, als möglich. Von Stunde zu Stunde sinkt tiefer der Spiegel; denn eine Menge von Löchern im Grunde des See's verschluckt sein Gewässer. Unterirdische Höhlen von unermeßlichem Umfang, die nie ein menschliches Auge geschaut, nehmen es aus. Jetzt schaut der Grund des See's zum heitern Himmel hinauf; er trocknet ab, und der rührige Mensch erntet Gras, wo er sonst fischte; er wagt zu säen und erntet Hirsen und Buchweizen; er nimmt statt des 'Netzes das Feuerrohr und erlegt Wildpret. So ist der wunderbare See mit Recht in dem Rufe, daß man in ihm fischen, jagen und ernten kann, bis die Zeit sich wendet, häufige Regengüsse, starke Gewitter sich einstellen. Dann tritt das Gewässer aus den Gründlöchern gewaltsam herauf. Es speiet die Unterwelt Gewässer, Fische und Seevögel herauf, so daß binnen vier und zwanzig Stunden der See gleichsam wieder neu geschaffen ist. — Der Zusammenhang dieses See's mit unterirdischen Wasserhöhlen, die theils unter ihm, theils höher, als er, liegen, gibt die Erklärung des Wunders. ' ''Gutsmuths. 52. Die G e m s e n j a g d. Eine angenehme Beschäftigung des Schweizers ist die Gemsen- jagd. Ein höchst gefährliches Geschäft, welches nur selten reichen Er- werb gewährt. Der Gemsenjäger ist ungemein luftig und heiter. Er scheut keine Mühe und keine Gefahr. Er klettert über Klippen und Felsen, über Spalten und Klüfte, um den scheuen Thieren nachzu- stellen. Unermüdlich steigt er, so oft es auch schon vergebens sein mochte, immer wieder auf die höchsten Alpenweiden, wo die Gemsen zu weiden in kleinen Heerden beisammen leben. So bald er einige erblickt, klettert er wo möglich noch höher, kriecht dann langsam und
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